Zindy forever
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Zindy geht ins Kino


Zindy machte viele Dinge genauso gerne wie Kisha. Schlafen zum Beispiel. Oder Party. Unfug machen. Essen. Und natürlich auch Filme schauen.
Beim Genre waren sie dabei breit gefächert. Liebesschnulzen, bei denen sie sich vor Rührung abwechselnd eine Träne aus dem Auge wischten. Actionabenteuer, in denen sie cooler als die Helden waren. Horrorfilme, die sie nur bibernd und immer wieder mit mindestens einer Hand vor den Augen überstanden. Und Fantasy- und Science Fiction Blockbuster, bei denen sie im Alleingang ganze Welten retteten.
Der kleine Stoff-Orang-Utan hatte all diese Filme bisher gemütlich von Kishas Sofa aus genossen. Jetzt aber wollte die sich mit ihrer besten Freundin Nina in einem Kino treffen um den neuesten Teil einer Filmereihe anzusehen.
Es ging dabei um ein Volk von blauhäutigen Wesen auf einem fernen Planeten, deren Lebensraum von bösen Menschen zerstört werden sollte. Die wollten irgendwelche seltenen Rohstoffe haben und vertrieben das heimische Volk mit Gewalt um an diese zu gelangen. Die ersten zwei Teile hatten sie sich zur Einstimmung nochmals auf DVD angesehen. Wie in diesen würden auch dieses Mal die blauhäutigen Wesen am Ende wieder siegen, aber davor war es wild, spannend und sehr gefährlich.
Als ob der Film allein nicht schon Anreiz genug wäre, wollten sich die beiden für die gut zwei Stunden mit Softdrinks, Nachos und frischem Popcorn eindecken. Zindy lief allein bei dem Gedanken daran das Wasser im Mund zusammen und so stand es außer Frage, dass sie ins Kino mitkommen musste.
Zum Kino kamen die beiden jungen Frauen schneller als erwartet durch. So blieb Zindy beim Schlendern zum und durch den großen Gebäudekomplex viel Zeit um sich alles ganz genau anzusehen. Denn schon der kurze Weg vom Parkplatz war interessant.
Links und rechts des Wegs hatten die Kinobetreiber Litfaßsäulen aufstellen lassen, die mit alten Filmplakaten beklebt waren. Der kleine Stoff-Orang-Utan mochte die bunten Bilder und ab und an war sogar ein Film dabei, den sie kannte. Vor dem Kino selbst wurde dann natürlich Werbung für die aktuellen Streifen gemacht. Die Plakate in den Schaukästen waren dabei mit zwei auf drei Metern schon recht groß. Doch sie waren nichts gegen das Plakat auf der großen Fläche über en Eingangstüren. Denn das war fast so groß wie die gesamte Vorderfront des Knirpsschen Hauses.
Kisha und Nina gingen strahlend durch die weit offenstehenden Türen in das geräumige Foyer. Während Kisha noch nach Reservierungsnummer und Geldbeutel kramte, war Zindy längst über eine Säule nach oben an die Decke entschwunden. Dort war sie im Gestänge der vielen Strahler vor neugierigen Blicken in Sicherheit, denn unten war einiges los. Gleichzeitig hatte sie selbst keine Mühe die beiden Freundinnen nicht zu verlieren.
Die hatten ihre Karten bereits abgeholt und versorgten sich inzwischen mit Proviant. Sie entschieden sich gerade für eine große Portion Popcorn zu den schon bestellten Nachos sowie zwei mittleren Getränken und zwei Schokoriegeln. Zindy war das sehr Recht. Ihr letzter Snack lag schließlich einige Stunden zurück.
Kaum dass die beiden bezahlt hatten, suchten Kisha und Nina schwer bepackt ihre Plätze in Saal 1 auf. Dort angekommen benötigten sie bestimmt fünf Minuten bis sie sich eingerichtet hatten und knabbernd und quasselnd auf den Beginn des Filmes warteten.
Bis dahin würde es noch gut eine halbe Stunde dauern. Die Leinwand zeigte Werbung, für die sich keiner zu interessieren schien. Die meisten Kinobesucher begrüßten Freunde oder tippten auf ihren Handys herum.
Das kleine Stoff-Orang-Utan-Mädchen verputzte ein abgebrochenes Stückchen von einem Nacho und einen Popcorn und nahm auch einen Schluck von Kishas Getränk. Dann hörte sie Kisha und Nina zu, wenn auch nur kurz. Wer wen gerade liebte, nicht liebte oder nicht mehr liebte war ihr eigentlich egal und deshalb ließ sie die Mädels alleine weiter tratschen. Stattdessen schwang sie nach draußen um sich noch ein wenig im Kino umzusehen.
Beim Snack- und Süßigkeitenverkauf hatte sich mittlerweile eine lange Schlange gebildet. Zindy hatte da zwar nochmals vorbeischauen wollen, aber jetzt war es ihr dort doch zu voll. Die fünfzig Cent, die sievorhin in einer dunklen Ecke auf dem Boden gefunden hatte, konnte sie auch später noch ausgeben. Viel interessanter war es für den kleinen Stoffaffen herauszufinden, was es hier sonst noch zu sehen gab.
Beim Snack- und Süßigkeitenverkauf hatte sich mittlerweile eine lange Schlange gebildet. Zindy hatte da zwar nochmals vorbeischauen wollen, aber jetzt war es ihr dort doch zu voll. Die fünfzig Cent, die sie vorhin in einer dunklen Ecke auf dem Boden gefunden hatte, konnte sie auch später noch ausgeben. Viel interessanter war es für den neugierigen Stoffaffen herauszufinden, was es hier sonst noch zu sehen gab. Neben dem großen Saal, in dem später ihr Film gezeigt werden würde, besaß das Kino nämlich noch fünf weitere Säle, einen Souvenirshop sowie einen kleinen Spielebereich mit mehreren Flippern, Tischkickern und Computerspielen. Bei den letzten beiden sah sie nur kurz vorbei. Die Säle dagegen waren viel spannender für sie, denn in jedem lief ein völlig anderer Film. Oben unter der Decke waren überall Lüftungsschlitze angebracht worden, die es Zindy ermöglichten schnell einmal in jedem  Saal vorbeizuschauen.
Saal 2 war ein eher kleiner Saal und der kleine Stoff-Orang-Utan wunderte sich nach nur wenigen Sekunden nicht mehr darüber, dass er recht schlecht besucht war. Die Leinwand zeigte gerade eine voluminöse Dame, die offensichtlich unter große Schmerzen litt, denn sie schmetterte ihr Leid in den höchsten Tönen hinaus. Der eher dünne Mann, der von der rechten Seite auf sie zukam, wurde dadurch fast weggeblasen und seinen Gesang konnte man neben ihr auch kaum hören. Zindy fand, dass er es wie sie halten und einfach gehen sollte.
In Saal 3 lief eine deutsche Komödie. Der Hauptdarsteller war ein lockenköpfiger Mann, von dem Zindy wusste, dass Kisha ihn nicht leiden konnte. Sie beschloss ihm trotzdem eine Chance zu geben. Die dauerte allerdings nur wenige Momente, denn die Witze waren so dämlich und vorhersehbar, dass sie lieber in Saal 4 und 5 vorbeischauen wollte.
In beiden Sälen hatte der Film noch nicht begonnen, aber von den Plakaten her wusste Zindy, dass dort wahlweise ein Film mit schnellen Autos oder ein Zeichentrickfilm mit Enten gezeigt werden würde. Beide Filme liefen heute Nachmittag an. Deshalb waren in beiden Sälen auch nur noch Restplätze frei.
Also zurück zum Snack- und Süßigkeitenverkauf, wo die Schlange mittlerweile ziemlich zusammengeschrumpft war. Gerade einmal sieben Menschen standen noch an oder genaugenommen sechs Menschen und der ziemlich dumm dreinblickende Junge.
Mit dem hatte Zindy nun gar nicht gerechnet. Aber gut. Warum sollte er nicht auch einmal ins Kino gehen?
Er war wohl mit einem Kumpel da, mit dem er sich den Film mit den verrückt lustigen Enten ansehen wollte, und dazu passte eine große Portion Popcorn perfekt.
Der ziemlich dumm dreinblickende Junge war inzwischen vorne am Tresen und wollte gerade bestellen als er von einem mehr als doppelt so alten Jungen beiseite gestoßen wurde.
„Hey, Zwerg“, ging er ihn an. „Lass mal die Erwachsenen vor. „Dann gab er einfach seine Bestellung auf.
„Das ist gemein“, beschwerte sich der ziemlich dumm dreinblickende Junge, doch niemand interessierte sich dafür.
Der ältere Junge zog mit seinen Kumpanen ab, nicht ohne vorher noch eine letzte Bemerkung in Richtung des deutlich Jüngeren loszulassen. „In ein paar Jahren stehst du oben. Aber bis dahin bin ich hier der Chef.“
Alle drei lachten albern los und verkrümelten sich dann Richtung Kasse, wo sie noch ihre Karten abholen mussten.
Zindy folgte ihnen erbost. Das eben ging gar nicht. Den ziemlich dumm dreinblickenden Jungen durfte nur eine ärgern und das war sie.
Und damit diese Knaben das verstanden würde sie ihnen eine Lehre erteilen.
Natürlich hatten die drei großen Jungs für Saal 4 (die rasenden Autos) reserviert. Aber in einem Moment der allgemeinen Unachtsamkeit vertauschte der kleine Stoff-Orang-Utan ihre Karten mit denen von drei zwölfjährigen Jungs.
Die staunten nicht schlecht als sie auf ihre Karten den deutlich cooleren Film statt dieses Entengehüpfes lasen und rasten in Saal 4 ehe jemand den Fehler bemerkte.
Und was die bösen Jungs anging?
Die wurden kurz darauf blöderweise an Kino 4 abgewiesen und hatten nun die Wahl zwischen den Enten oder gar keinem Film. Denn andere Karten gab es jetzt nicht mehr.
Zindy saß mittlerweile hoch oben unterm Dach und schaukelte auf einem Kabel, wobei sie genüsslich an einem Brausestäbchen lutschte, das freundlicherweise genau fünfzig Cent gekostet hatte.
Als sie damit halb fertig war, kehrte sie zu den Mädels in Saal 1 zurück und wartete verschmitzt grinsend auf den Beginn ihres Films.


Lies gleich weiter: "Zindy im Zoo"